Inplacement - Starthilfe nach der Trennung

Max Hülsebusch
Inplacement - Starthilfe nach der Trennung

Bereits seit einigen Monaten verschlanken die großen Technik-Unternehmen ihre Strukturen. Sie möchten schneller und schlagkräftiger auf Trends in der Branche und auf die flatterhafte Wirtschaft reagieren können. Mitunter ist damit auch eine Verkleinerung der Belegschaft verbunden. Im Klartext bedeutet das, dass Mitarbeitern gekündigt wird. 

Derartige schlechte Nachrichten treffen die Arbeitnehmer oftmals völlig unvorbereitet und in den unterschiedlichsten Lebenssituationen. Sie fühlen sich alleine gelassen und müssen eine Kündigung erst einmal emotional verarbeiten. 

Immer mehr Unternehmen reagieren auf diese komplizierte Situation und möchten "unschöne" oder chaotische Trennungen von Mitarbeitern vermeiden. Außerdem soll den Arbeitnehmern geholfen werden die Situation zu akzeptieren und schnell eine neue Tätigkeit zu finden. Deshalb beziehen die Firmen externe Berater in das Trennungsmanagement mit ein - wie z. B. Dr. Karsten Turck und Susanne Delmer von Turck & Delmer Inplacement.

semica.de hat sich dafür interessiert, welchen Beitrag Inplacement Berater zu einem Trennungsprozess leisten können und wie ein Inplacement überhaupt abläuft.

Dr. Karsten Turck und Susanne Delmer standen uns im Interview Rede und Antwort.

Outplacement ist uns in Zeiten der Globalisierung ein Begriff. Von Inplacement wird jedoch eher selten gesprochen. Wo ist der Unterschied?


Dr. Karsten Turck: Der Begriff "Inplacement" in unserem Firmennamen unterstreicht unseren Anspruch, die von der Kündigung betroffene Person in eine neue berufliche Aufgabe zu führen und ihr damit eine positive Perspektive zu verschaffen. “Outplacement” klingt in vielen Ohren und schwarz-weiss betrachtet nach “Raus”. Wir möchten durch unsere intensive Unterstützung bei der Bewältigung der neuen Situation nach der beruflichen Trennung helfen, die betroffene Person in eine neue Aufgabe zu bringen. Die wichtigste Basis für das Inplacement ist es, dem Betroffenen bei dem Prozess des “Abkoppelns” zu helfen und ihn zu unterstützen, den Blick nach vorne zu richten. Wir schaffen die Bereitschaft, aktiv den nächsten Schritt zu gehen.

Frau Delmer, wie läuft ein Inplacement normalerweise ab?


Susanne Delmer: Dies hängt maßgeblich vom Auftragsumfang des Unternehmens ab. Wir kommen bei Bedarf bereits bei Verhandlung zwischen Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretungen an den Tisch. Sowohl Herr Dr. Turck als auch ich waren viele Jahre in leitenden Positionen im Personalbereich tätig und haben diese Prozesse intern begleitet. Wir haben demnach bereits viel Erfahrung mit professionellen Trennungsmanagement gesammelt. Die Inplacement-Maßnahme selbst startet dann mit einem zweitägigen Seminar für die von der Kündigung betroffenen Personen. In diesem Seminar stehen die wichtigen Themen der richtigen Bewerbungsstrategie, die marktaktuelle Aufbereitung der Bewerbungsunterlagen sowie Bewerbungstrainings im Fokus. Wir unterscheiden zwischen Einzel- und Gruppeninplacements. Beides beginnt mit dem zweitägigen Seminar und wird fortgeführt durch die persönliche Betreuung und das Coaching eines jeden Teilnehmers über einen definierten Zeitraum hinweg. Wir unterstützen die Teilnehmer sehr gerne aktiv bei ihrer Jobsuche durch die Nutzung spezifischer Tools und unserer breit aufgestellten Netzwerke.

Wie lange dauert es, bis ein Inplacement komplett abgeschlossen ist?


Susanne Delmer: Umfang und Dauer eines Inplacement-Auftrages bestimmt unser Auftraggeber, also das Unternehmen. Idealerweise endet unser Auftrag erst dann, wenn wir den Kandidaten bei seinen Vertragsverhandlungen und ersten Schritten im neuen Job unterstützt haben. Aber wir sind auch gerne zur Stelle, wenn aus Budgetgründen lediglich einzelne Module unseres Leistungsspektrums genommen werden.

Wer trägt die Kosten für ein Inplacement?


Susanne Delmer: Unser Auftraggeber ist immer das Unternehmen, das gezwungen ist, sich von Mitarbeitern zu trennen. 

Herr Dr. Turck, Sie leiten auch Gruppen-Inplacements. Wie funktioniert das?


Dr. Karsten Turck: Beim Gruppeninplacement handelt es sich um eine Gruppe von Betroffenen, die gemeinsam das zweitägige Basisseminar besuchen. Der Vorteil für den Auftraggeber ist die Kosteneffizienz für das gesamte Projekt. Die Vorteile für die Teilnehmer des Seminars liegen klar auf der Hand: sie können am intensiven Erfahrungsaustausch während des Seminars partizipieren und damit bereits viele Dinge für sich mitnehmen. Auch im Rahmen eines Gruppeninplacements steht für uns natürlich das einzelne Individuum im Hintergrund. Durch eine sinnvolle Gruppengröße können wir intensiv auf jeden Teilnehmer eingehen und eine gute Basis für die folgenden Maßnahmen gemeinsam definieren und daran arbeiten. 

Wie schaffen Sie es, dass ein Arbeitnehmer, dem beispielsweise gekündigt wurde, diesen beruflichen Wandel überhaupt akzeptiert?


Dr. Karsten Turck: Das Verständnis für die persönliche Situation eines jeden Mitarbeiters ist Basis für alles, was folgt. Kann sich der Betroffene nicht lösen und den Blick nach vorne richten, ist der nächste Schritt in Richtung der neuen beruflichen Aufgabe in fast allen Fällen erfolglos. Wir unterstützen den Kandidaten durch intensive Gespräche und Coaching dabei, die eigene Situation zu akzeptieren, sich der neuen Herausforderung zuzuwenden und diesen Schritt aktiv positiv mit zu gestalten.

Inwiefern spielt Psychologie eine Rolle in Ihrem Beruf?


Dr. Karsten Turck: Die psychische Verfassung des Betroffenen entscheidet darüber, wie erfolgreich eine Bewerbung verlaufen wird. Wir helfen, eine positive Einstellung für die neue Situation zu schaffen und den Blick auf die zukünftige Aufgabe zu richten.

Frau Delmer, gelingt es immer, alle beteiligten Parteien zufriedenzustellen?


Susanne Delmer: Die Ansätze der Parteien sind von Beginn an grundverschieden. Während die Geschäftsleitung ihren Fokus auf die verbleibende Belegschaft richtet, konzentrieren sich und die Arbeitnehmervertretung auf die Betroffenen und der gekündigte Arbeitnehmer auf eine neue Aufgabe und die Suche danach. Wir stehen auch nach der Maßnahme weiterhin mit den Beteiligten in Kontakt und unterstützen bei Bedarf weiterhin. Ziel ist, dass am Ende eines Projektes die beteiligten Parteien zufrieden sind. Wir setzen alles daran, dass dies sichergestellt wird.

Wie profitieren Arbeitgeber von einem guten Inplacement?


Susanne Delmer: Viele Unternehmen unterschätzen die Wirkung einer Umstrukturierung bzw. Restrukturierungsmaßnahme. Betroffen sind immer zwei Gruppen: die zu kündigende Person, aber auch die verbleibende Belegschaft, die verunsichert ist, wie es um die eigene Zukunft im Unternehmen steht. Mit einer Inplacementmaßnahme kann das Unternehmen signalisieren, dass der Prozess der Trennung zwar unumgänglich ist, die betroffenen Personen jedoch die bestmögliche Unterstützung erhalten. Gerade heute definiert sich ein guter Arbeitgeber über Maßnahmen wie Inplacement. Er zeigt damit soziales Verständnis für die eigenen Mitarbeiter und das Bewusstsein der nachhaltigen Verantwortung für das Unternehmen.


Frau Delmer, Herr Dr. Turck vielen Dank für das interessante Gespräch.



Über Turck & Delmer Inplacement:


Turck & Delmer Inplacement ist ein Beratungsunternehmen das Arbeitgeber beim Trennungsmanagement und Fach- und Führungskräfte bei ihrer beruflichen Neuorientierung unterstützt.

Das Unternehmen zeichnet sich durch eine langjährige, praktische Berufserfahrung in der Personalführung bei namhaften Unternehmen aus. Ziel von Turck & Delmer Inplacement ist es, im komplexen Trennungsprozess und der anschließenden Neuorientierung, eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten zu finden.

Kontaktinformationen

Turck & Delmer Inplacement GmbH
K1 Business Club - Hanauer Landstr. 204
60314 Frankfurt

Telefon: 069-870039100
Email: willkommen@turck-und-delmer.de
Website: www.turck-und-delmer.de 

Das Interview führte Maximilian Hülsebusch.

Autor: Max Hülsebusch


Kategorie: Branchennews

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