Aufhebungsvertrag, Kündigung und was dann?

Aufhebungsvertrag, Kündigung und was dann? Meist schlägt Arbeitslosigkeit sprichwörtlich ein wie der Blitz! Und dann? (Bild: Shutterstock/Asier Romero)

Oft kommt die Kündigung wie der Blitz. Dann sind Ängste vor Statusverlust und Sorgen, ob der Neuaufbruch gelingt, völlig normal. Chance oder Abstieg? Da hilft eine Positionsbestimmung.

Auch wenn Ingenieure mit BWL-  und Psychologie-Thesen oft nicht allzu viel anzufangen wissen – Abraham Maslow zeigt uns mit seiner „Maslowschen Bedürfnispyramide“ doch sehr gut auf, was innerlich passiert, wenn man bei seinem aktuellen Arbeitgeber nicht mehr benötigt wird: Alarmstufe rot!



In der Regel bewegen sich viele Arbeitnehmer im Umfeld der Elektronik schon sehr weit oben in der Pyramide. Und
dann soll plötzlich der Job weg sein? 

Meist schlägt Arbeitslosigkeit sprichwörtlich ein wie der Blitz! Und vom gelben Bereich geht es direkt in die dunkelorange Phase. Die Folge sind Stress und Ängste auf allen Ebenen. Je nach Level der Position geht es dann um

  • finanzielle Themen (wie lange reicht das Geld um aktuellen Verpflichtungen nachzukommen?)
  • Statusverlust, 
  • Sinnfragen, 
  • Konfrontation mit den eigenen Stärken und Schwächen, den wirklichen Leidenschaften und Zielen
  • und viele Themen mehr.

Aus Sicht der Personalberatung teilen wir gekündigte Arbeitnehmer dabei sehr schnell (manchmal vielleicht zu schnell) in drei Kategorien ein:

  • Gut Vermittelbar
  • Bedingt vermittelbar
  • eigentlich nicht vermittelbar

Auch wenn diese Einteilung ein wenig schwarz weiß gemalt ist – im Grundtenor ist sie richtig.


Grüne Ampel oder auch "Immer vermittelbar“ sind technische Spezialisten und gute Vertriebler mit technischem Background bis ca. 100.000,-- Euro Jahresgehalt.  Hier ist eine Kündigung oft auch eine Chance.
Umso wichtiger ist es, die Weichen richtig zu stellen und möglichst genau herauszuarbeiten, wie man die weitere Karriere gestalten sollte, um nach wie vor seine „employability“ hochzuhalten und Freude im Job zu haben. 

Gelbe Ampel, bedingt vermittelbar sind
Positionen ab dem mittleren Management. Ja, auch wenn diejenige Person „Top-Skills“ mitbringt. Denn Positionen ab einer bestimmten Ebene fliegen eben nicht täglich vom Himmel und es gibt parallel auch ungleich mehr Bewerber auf diese Stellen. Hier haben meist die Arbeitgeber „freie Wahl“. Entsprechend kritisch achten sie bei ihrer Entscheidung auf Details. 

Rote Ampel: Für technische Exoten und Arbeitnehmer mit eingeengten Standortwünschen oder auch Gehältern, die weit über dem Branchen-Benchmark liegen, wird es deutlich anspruchsvoller.

„Eigentlich nicht vermittelbar“ ist ein trauriges Bekenntnis und wird uns leider künftig öfters begegnen. Warum? Die Industrie ändert sich einfach so unglaublich schnell, dass das Skillset vieler Arbeitnehmer nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Kombiniert mit zu hohem Anspruchsdenken, falschem Stolz, fehlender Selbstreflektion sowie mangelnder Lernbereitschaft und Kompromissfähigkeit ist es eigentlich unmöglich, eine gute und nachhaltige Anschlusstätigkeit zu finden.

Was ist zu tun? Wer ein finanzielles Polster hat und nicht gleich in den nächsten 3 Monaten eine neue Anschlusstätigkeit braucht, ist im Vorteil. Zu lange darf es aber auch nicht bis zum nächsten Vertrag dauern, da sind die Arbeitgeber in Deutschland in ihrem Urteil noch immer fest gefahren: „Gute Leute“ sind nicht arbeitslos! 

Es geht also darum, herauszufinden was man kann und was man will und das bitte in der Relation (vgl. Pyramide) zu dem, was man sich leisten kann. Dann heißt es – wie im Job auch – eine kluge Analyse durchzuführen, daraus eine Selbstvermarktungsstrategie zu entwickeln und diese konsequent umzusetzen.

Egal wie es einen betrifft: wenn Etwas zu Ende geht und etwas Neues entstehen soll, ist es immer sinnvoll, eine Bestandsaufnahme zu machen und sich den Themen, die hoch kommen, zu stellen. Erfahrungsgemäß ist es hilfreich, sich hierfür Experten-Know-how einzuholen. 

Zum Beispiel bei 

  • Outplacement Beratern
  • Coaches
  • Personalberatern
  • Karriereberatern

Aber auch Familie und Freunden oder Weggefährten wie alten Kollegen und Mentoren. Sie alle werden helfen, den aufkommenden Stress zu filtern und positive Wege für die Zukunft zu entwickeln und auch zu gehen!

Zur Beruhigung: Sehr viele Arbeitnehmer im Umfeld der Elektronik müssen sich keine allzu großen Sorgen machen. Wichtig ist allerdings, dass sie Bereitschaft zu Weiterbildung und Veränderung zeigen. Aber war das nicht immer schon so? Nur nannte man es früher ‘Lebenslanges Lernen’.


Kategorie: Bewerbungsphase

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