Bewerbungsfrage: "Was war Ihr größter Misserfolg?"

Janina Kotzam
Bewerbungsfrage: "Was war Ihr größter Misserfolg?"

Bei der Frage nach Ihrem größten Misserfolg geht es in erster Linie darum, wie Sie mit Ihren Fehlern umgehen. Hierzu gehört die Fähigkeit Kritik einzustecken und offen mit Fehlentscheidungen umzugehen. Wichtig ist auch, ob Sie aus Ihren Fehlern etwas gelernt haben, d.h. ob Sie diese reflektiert und daraus Konsequenzen gezogen haben. 

Sie sollten dem Personaler ein konkretes Beispiel für einen Misserfolg nennen können. Natürlich sollte sich dieses Beispiel immer nur auf den beruflichen Bereich beziehen - schließlich geht es hier um Ihren neuen Job. Es ist für Ihren Gesprächspartner beispielsweise nicht relevant, dass Sie eine gescheiterte Ehe oder ähnliche private Verluste hinter sich haben. 

Zwei Antworten als Beispiel:

"Mein größter Misserfolg war bei der Firma XY. Ich war damals ganz neu dort und wollte mit vollem Einsatz als Vertriebsingenieur durchstarten. Leider hatte ich im ersten Quartal die geforderten Zahlen knapp verfehlt und musste somit auf meinen ersten Bonus verzichten. Damals war ich natürlich sehr enttäuscht, aber heute weiß ich, dass ich dadurch erst den richtigen Biss bekommen habe. Seit diesem Misserfolg, war ich in der Firma immer einer der Top-Vertriebler."

"Mein größter Misserfolg war, dass ich während meines Studiums bei einer wichtigen Physikprüfung einen kompletten Aussetzer hatte und deshalb ein Semester länger studieren musste. Damals war ich total am Boden zerstört. Dafür weiß ich jetzt, dass ich die wichtigen Dinge rechtzeitig anpacken und mich besser konzentrieren muss. Seitdem ist mir so etwas auch nicht mehr passiert."

Eine gute Antwort erläutert die Situation knapp und präzise. Sie enthält eine kurze Analyse, was die entscheidenden Faktoren waren und was schief gelaufen ist. Außerdem beinhaltet eine gute Antwort klare Ergebnisse und Konsequenzen für die Zukunft. Der wichtigste Faktor ist dabei, dass Sie die Ursache identifiziert haben und in Zukunft vermeiden können.

Folgendes sollten Sie beachten:
  • Die Schuld für Ihren Misserfolg niemals auf andere schieben

  • Gestehen Sie sich den Fehler ein

  • Ersparen Sie Ihrem Vorgesetzten zu viele / unnötige Details

  • Betonen Sie, dass Sie aus den Fehler gelernt haben und Verantwortung übernommen haben
Letztlich muss man aus Fehlern lernen und vermeiden, den gleichen Fehltritt mehrmals zu machen. Es macht einen sympathischer, wenn man gelernt hat, zu seinen Misserfolgen zu stehen.

Tipp:

Unfehlbarkeit ist unglaubwürdig. Jeder Mensch macht Fehler. Der Personaler wird denken, dass Sie einfach nicht darüber reden wollen oder sich schämen Misserfolge zu zugeben.


Autorin: Janina Kotzam

Autor: Janina Kotzam


Kategorie: Bewerbungsfrage

« Zur Artikel Übersicht

Wöchentlicher Job-Newsletter mit neuen Stellenanzeigen

Wenn Sie angeben, für welche Bereiche oder Branchen Sie sich interessieren, dann bekommen Sie automatisch einen wöchentlichen, individuellen Job-Newsletter mit neuen passenden Stellen:

Funktionsbereich












Branche