Zeitarbeit: Riskant für Beschäftigte und Unternehmen

Max Hülsebusch
Zeitarbeit: Riskant für Beschäftigte und Unternehmen

Zeitarbeit ist für viele Unternehmen gleichbedeutend mit "Flexibiltät" und "Kostenersparnis". Eine soziologische Studie der Universität Göteborg hat nun jedoch ergeben, dass Firmen nicht unbedingt flexibler agieren, nur weil sie Zeitarbeiter beschäftigen.

"Flexibilität ist ein wichtiger Grund für viele Unternehmen, die Zeitarbeiter mieten. Übersehen sie dabei jedoch, auf die Erfüllung eines genauen Kompetenzprofils zu achten und Neuanfänger ausreichend einzuschulen, kann dies die Flexibilität auf unvorhergesehene Weise beeinträchtigen", sagt Hannes Kantelius, der die Studie als Dissertation an der Universität eingereicht hat.

Auch in der Elektronikbranche werden vermehrt Ingenieure für einzelne Projekte von so genannten Ingenieurdienstleistern an die Unternehmen "ausgeliehen". Neben einer schlechteren Bezahlung (siehe Gehaltsreport 2012) haben externe Mitarbeiter auch mit der permanenten Unsicherheit zu kämpfen, schon morgen diesen Job zu verlieren und beim nächsten Unternehmen eingesetzt zu werden. Dieser Verzicht auf eine dauerhafte Beschäftigungssicherheit und die damit verbundenen Entwicklungsmöglichkeiten in einem Unternehmen zerrt an den Nerven der Arbeitnehmer. Unmotivierte Arbeitnehmer bedeuten wiederum Nachteile für die Arbeitgeber, gerade in Sachen Flexibilität.

Gerade Berufsanfänger, die noch keine ausreichenden Erfahrungen sammeln konnten, haben es in der Zeitarbeit schwer. Walter Gagawczuk von der Arbeiterkammer Wien äußert sich im Interview mit pressetext zu diesem Thema wie folgt: "Bei Leiharbeitern gibt es große Unterschiede zwischen qualifizierten Personen und Berufseinsteiger, die meist unter hohem Leidensdruck stehen. Typische Probleme sind hier das Risiko der jederzeitigen Entlassung, die schlechteren zugeteilten Aufgaben sowie der Stress durch das ständig neue Einarbeiten in Arbeitsabläufe und Kollegen."

Doch es gibt auch zahlreiche Unternehmen, die Ihre Zeitarbeiter hervorragend in ihre Betriebe integrieren und ihnen bei guten Leistungen eine Festanstellung in Aussicht stellen. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Arbeitsmoral der externen Mitarbeiter aus."Die empfundene Sicherheit der Zeitarbeiter hinsichtlich ihrer Beschäftigung hängt vorrangig davon ab, wie sie ihre Chancen auf eine künftige Anstellung in dem Betrieb bewerten, an den sie gerade verliehen wurden", erklärt Kantelius.

Autor: Maximilian Hülsebusch
Quelle: pressetext, 20.06.2012



Autor: Max Hülsebusch


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