Mitarbeiter mit 50+: Enormes Potenzial für Unternehmen

Max Hülsebusch
Mitarbeiter mit 50+: Enormes Potenzial für Unternehmen

Arbeitnehmer, die über 50 Jahre alt sind, haben es auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht. Ihre Produktivität und Erfahrung wird unterschätzt. Die Unternehmen entscheiden sich lieber für die "sichere" Variante und besetzen ihre Positionen mit einem Mitarbeiter zwischen 30 und 40 Jahren.

Vorurteile blockieren


Letztlich sind es oft Vorurteile, die dazu führen, dass Bewerber, mit 50plus, nicht einmal mehr zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Ältere Mitarbeiter sind unflexibel, zu teuer, zu langsam, nicht technikaffin und passen einfach nicht ins junge Team. Immer mehr Studien wiederlegen jedoch diese oberflächlichen Argumente. So hat beispielsweise eine Forsa-Umfrage in Erfahrung gebracht, dass 46 % der älteren Arbeitnehmer keinerlei Probleme mit dem Erlernen von neuen Technologien und Kommunikationsformen haben. Die so genannten "Silver Surfer" sind im Internet und in sozialen Netzwerken die am schnellsten wachsende User-Gruppe.

"Dabei lernen Ältere genauso gut Neues wie Jüngere, und sie tun das auch viel zielgerichteter. Die Hirnforschung zeigt: Unser Gehirn ist bis ins höchste Alter hinein veränderbar", erklärt die Journalistin Margaret Heckel, die ein Buch mit dem Titel "Midlife-Boomer" geschrieben hat. Es liegt in erster Linie an den Unternehmen, dass der Demographiewandel so schlecht genutzt wird. Auch beim Besetzen von Positionen hat sich ein gewisser Jugendwahn eingeschlichen.

"Niemals zuvor waren die Älteren so aktiv, gesund, gebildet und wohlhabend wie heute", sagt Karin Haist, Bereichsleiterin bei der Körber-Stiftung, im pressetext-Interview. "Wenn wir Alter als gewonnene Lebenszeit verstehen, die Potenziale der Generation über 50 mehr zu schätzen wissen und überholte Mythen überwinden, können wir alle vom demografischen Wandel profitieren."

Die Rolle der Arbeitgeber


Was bedeutet das konkret für die Arbeitgeber? Arbeitgeber müssen ältere Mitarbeiter im Unternehmen richtig einsetzen, ihre Erfahrung gezielt nutzen und ihnen eine gebührende Wertschätzung entgegenbringen. Dazu gehört beispielsweise das Anbieten von Weiterbildungsmaßnahmen, auch im fortgeschrittenen Alter. Außerdem muss die teaminterne Kommunikation optimiert werden. Ein Teamleiter mit Mitte 30 darf sich nicht von einem "alten Hasen" bedroht fühlen, sondern muss viel mehr die Erfahrung des älteren Mitarbeiters - die ihm selbst noch fehlt - für das Wohl des Teams nutzen. Auch wenn derartige Vorschläge in der Praxis oft schwer umzusetzen sind, ältere Mitarbeiter können für Unternehmen einen enormen Mehrwert haben.

Ältere Mitarbeiter - ein enormes Potential


"Viele Unternehmen leiden unter einer hohen Mitarbeiterfluktuation. Junge Bewerber im besten Karrierealter bleiben oft nur ein bis drei Jahre", sagt Maximilian Nobis, der für den IT-Personaldienstleister Harvey Nash tätig ist. Anders als bei jungen Arbeitnehmern ist die Fluktuation bei den Älteren hingegen relativ niedrig. Sobald sie eine interessante Aufgabe gefunden haben, haben sie kein Problem damit, dieser bis zur Rente in 10 bis 15 Jahren nachzugehen. Mitarbeiter auf die man die nächsten Jahre bauen kann, bieten auch einem Unternehmen eine gewisse Sicherheit. Und 10 bis 15 Jahre sind in der Schnelllebigkeit unserer heutigen Wirtschaft eine lange Zeit.

Wichtig ist, dass die Unternehmen den älteren Mitarbeitern ruhig etwas zutrauen und ihnen eine Chance geben, sich auf dem Arbeitmarkt bis zum Rentenalter sinnvoll einzubringen. In nicht allzu ferner Zukunft werden die Unternehmen zu diesem Schritt gezwungen sein. Spätestens dann sind die Firmen im Vorteil, die ihre Strukturen bereits jetzt darauf ausgerichtet haben.

Autor: Maximilian Hülsebusch
Quelle: pressetext, Mitteilung vom 29.08.2012


Autor: Max Hülsebusch


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