Japans Elektronikkonzerne verschlafen Consumer Trends

Max Hülsebusch
Japans Elektronikkonzerne verschlafen Consumer Trends

Japan galt einst als Hochburg der Consumer Elektronik. Doch seit einiger Zeit befinden sich die japanischen Hightech-Konzerne in der Krise. Das Wall Street Journal berichtet, dass die Unternehmen globale Trends wie das Smartphone sowie die Produktion von hauseigener Software und Onlineservices verschlafen hätten.

Experten und Kritiker sprechen bei der japanischen Hightechbranche inzwischen vom "Galapagos Syndrom". Ähnlich wie sich auf den abgeschiedenen Galapagos-Inseln eine unabhängige Tier- und Pflanzenwelt etabliert habe, so entwickle sich nun in Japan eine abgeschottete Hightechumgebung, die den Anschluss zu globalen Consumer Trends verloren hat.

David Chiavacci von der Universität Zürich erklärt im Gespräch mit pressetext, wie diese Entwicklung zu Stande gekommen ist: "...die Elektronikkonzerne in Japan sind eigentlich extrem international aufgestellt und wissen, wie die Märkte funktionieren. Der Technologiewandel ist aber sehr schnell und sehr große Konzerne können oft nicht rasch genug reagieren. Auch der Druck durch billigere Standorte wie Korea oder Taiwan ist gestiegen."

Zudem haben sich die japanischen Unternehmen in erster Linie auf die Entwicklung und Fertigung einer perfekten Hardware konzentriert. Das Gesamtpaket aus Hardware, Software und Onlineservices, wie es beispielsweise Apple und Google anbieten, haben sie außer Acht gelassen.

Doch Galapagos-Syndrom hin oder her, wer eines seiner Elektrogeräte aufschraubt (sofern noch möglich) wird feststellen, dass ein Großteil der elektrischen Bauelemente nach wie vor aus Japan bzw. aus Asien kommt.

"Generell steht die Elektronikindustrie in Japan nicht so schlecht da. Konkurrenz, globale Finanzkrise, der starke Yen, die manchmal schwerfällige Management-Kultur und die Dreifachkatastrophe haben der Branche zugesetzt, aber die wirklichen Hightech-Komponenten in den meisten Geräten stammen nach wie vor aus Japan oder Korea", so Chiavacci.

Autor: Maximilian Hülsebusch
Quelle: pressetext Meldung vom 20.08.2012


Autor: Max Hülsebusch


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