Die richtige Vorbereitung fürs Vorstellungsgespräch

Die richtige Vorbereitung fürs Vorstellungsgespräch

Die Zeiten, in denen Bewerber als Bittsteller um einen Job aufgetreten sind und die Auswahl allein beim Unternehmen lag, sind in der Elektronikindustrie vorbei. Der Mangel an Spezialisten hat Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf Augenhöhe aufrücken lassen. Welche Fragen dürfen und sollten Sie im Vorstellungsgespräch stellen?

Nichts geht über eine gute Vorbereitung. Das gilt natürlich auch für das Vorstellungsgespräch. Im Vorfeld sollten Kandidaten sich so viele Informationen wie möglich über den potenziellen Arbeitgeber beschaffen. Zuallererst auf seiner Homepage. Denn sie ist die Visitenkarte eines Unternehmens und liefert bereits viele Aussagen und Kennzahlen, die man im Laufe des Interviews ansprechen kann. 

Auch der Bewerbermanagement-Prozess liefert wertvolle Hinweise, wie ernst und wertschätzend Unternehmen mit künftigen Mitarbeitern umgehen. Gab es eine Nachricht zum Bewerbungseingang? Einen Zwischenbescheid, dass es etwas länger dauert? Wann erfolgte letztlich die Einladung zum ersten Gespräch?

Viele Unternehmen pflegen inzwischen eine eigene Karriereseite, wo sie die Unternehmenskultur und den Arbeitsalltag transparent machen wollen. Prüfen Sie nach: Wirken die Informationen authentisch und glaubwürdig auf Sie? Wenn nicht, sollten Sie sich nicht scheuen, nachzufragen. Verspricht das Unternehmen flexible Arbeitszeiten, dann kann die Skala von Gleitzeit mit Kernzeit-Anwesenheitspflicht bis hin zu völliger Freiheit mit Vertrauensarbeitszeit reichen. Fragen Sie, was das für die ausgeschriebene Position bedeutet. 

Zusätzliche Informationen über Arbeitgeber findet man auf Karriereplattformen wie semica.de oder Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu oder glassdoor. Auch Ingenieur-Foren wie mikrocontroller.net bieten manchmal wertvolle Hinweise. Sehen Sie solche Informationen als Puzzleteile, aber bilden Sie sich am Ende Ihr eigenes Bild. Denn ‚gute‘ oder ‚schlechte‘ Unternehmen gibt es nicht. Manchmal passt eben einfach nur der Topf nicht auf den Deckel. 

Negative Bewertungen über das Unternehmen sollte man kritisch zur Kenntnis nehmen, sich aber nicht zu sehr beeinflussen lassen. In der Regel handelt es sich um Momentaufnahmen, die häufig aus Unzufriedenheit heraus gepostet werden oder nach Ausscheiden aus einem Unternehmen. Es ist wie im wahren Leben: wer zufrieden ist, nimmt das in der Regel stillschweigend hin.  

Aber natürlich sollten Sie negative Kommentare ernst nehmen. Sprechen Sie Ihren Ansprechpartner im Interview konkret darauf an und horchen Sie, wie er reagiert. Nimmt er die Vorwürfe ernst? Hat er vielleicht schon reagiert? 

Weitere wichtige Fragen, die Sie zum Unternehmen stellen sollten, betreffen den unternehmerischen Erfolg. Welche Herausforderungen hat der potenzielle Arbeitgeber aktuell zu bewältigen? Welche Ziele strebt er an? Sind diese realistisch? Wo liegen Stärken und Schwächen? Fragen Sie weiter nach Unternehmenskultur, Betriebsklima und Weiterbildungsangeboten. Die Antworten geben auch Aufschluss über die potenzielle Bewegungsfreiheit und Entscheidungsbefugnisse im neuen Job. 

Damit wären wir auch schon bei sinnvollen Fragen zur ausgeschriebenen Position.  Beispiel: „Wie teilen sich prozentual meine fünf wichtigsten Aufgaben auf? Was muss ich mit Abschluss der Probezeit erreicht haben, dass Sie zufrieden sind?“  und „Wie sehen meine Weiterentwicklungsmöglichkeiten aus?“. 

Spüren Sie in sich hinein, wie es Ihnen im Bewerbungsgespräch geht. Fühlen Sie sich ernst genommen und wertschätzend behandelt? Entsprechen der Stil, die Fragetechnik und die erhaltenen Informationen Ihren Erwartungen? Wer ist noch alles in den Entscheidungsprozess involviert und welchen Eindruck machte das? 

Wieder zuhause, sollten Sie neben allen objektiven Kriterien auf jeden Fall auch Ihre subjektive Bewertung, also Ihr Bauchgefühl, mit einfließen lassen. Übergehen Sie dieses nicht, denn am Ende werden Sie nur glücklich und erfolgreich, wenn Bauch und Kopf gleichermaßen zufriedengestellt sind.  



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